Nachtfotografie

Nachtfotografie

16. Februar 2014 0 Von jows-fotografie

Bei der Nachtfotografie sollte man zwischen interior oder exterior unterscheiden. Bei Indoor-Fotos kann man immer Techniken des Lightpaintings verwenden und arbeitet daher immer im BULB-Modus, da man selber steuern kann welche Lichtmenge auf den Sensor fällt . Bei Outdoor-Aufnahmen lässt sich das so nicht generell sagen. Wenn man Outdoor auch absolute Dunkelheit vorfindet, dann ändert dies nichts zur Aufnahme Indoor, dies ist aber normalerweise nicht der Fall, da es meistens irgend eine Art von Umgebungslicht gibt oder man hat sogar Lichtquellen im Bild.

Wenn genug Lichtquellen oder Umgebungslicht im Bild vorhanden ist muss die Belichtungszeit sehr genau gewählt werden. Dies kann passieren indem man sich durch Testaufnahmen mit hohen ISO-Werten und geöffneten Blenden herantestet oder indem man direkt bildbestimmende Bereiche, die der Belichtungsmesser noch erfassen kann, ausmisst. Dazu kommt, daß man noch Umgebungsfaktoren wie Mond, Sterne oder auch Wolken beachten muss.

Wenn der Mond besonders als Vollmond bei klarem Himmel im Spiel ist, dann lassen sich Aufnahmen erzeugen, die fast Tageslichtcharakter haben, die man aber durch abgelichtete Sterne im Bild als Nachtaufnahmen identifizieren kann. Wenn der Mond ein Element des Bildes ist, dann muss man darauf achten, daß er sich sehr schnell bewegt und sehr leicht aus Spur zu erkennen ist und daher verschwimmt. Um dies zu umgehen muss man mit Belichtungszeiten von 1/200 Sekunde oder kürzer arbeiten. Mit kurzen Belichtungszeiten und sehr geschlossener Blende lässt sich der Mond auch schön als „Stern“ in einem Bild darstellen.

Bei Aufnahmen, wo auch Sterne abgebildet werden sollen, muss man sich vor der Aufnahme im Klaren sein wie man die Sterne im Bild haben möchte, ob man wirklich Sternspuren erkenne möchte oder die Sterne, wie sie auch das Auge wahrnimmt als Punkte. Wenn Sterne als Punkte aufgenommen werden sollen, dann darf die Maximale Belichtung entsprechend der Brennweite nicht überschritten werden. Diese lässt sich aus der Formel 500/Brennweite (mm für Kleinbild) bestimmen. Ein Richtwert hierfür wären ca. 25 Sekunden, was aber halt sehr Objektivabhängig ist.

Bei richtigen Sternspuren müssen Belichtungen von bis zu Stunden vorgenommen werden, welche sich am besten aus viel kürzer belichteten Einzelbildern (30 Sekunden bis wenige Minuten) später in der Nachbearbeitung zusammensetzen lassen.

Wenn der Himmel bewölkt ist muss man sich ähnliche Gedanken wie bei den Sternspuren machen. Hier gibt es die beiden Effekte, als erstes scharf gezeichnete Wolken und als zweites sehr verwischte Wolken, was häufig einen sehr schönen Effekt ergibt. Für scharf gezeichnete Wolken muss man mit recht kurzen Belichtungszeiten arbeiten, die allerdings auch nicht generell festgelegt werden können, sondern vom Wind und der Windrichtung abhängig sind. Hier hilft häufig nur ausprobieren bis man den Effekt erzeugt hat, den man sich vorstellt.

Wenn man bei Outdooraufnahmen Elemente des Lightpaintings einbeziehen möchte, dann lässt sich das durch gezieltes  Anleuchten von Bildteilen oder Malen von Objekten in das Bild erreichen.  Beim gezielten Anleuchten spricht man von indirektem Ligthpainting und beim Malen ins Bild von direktem Lightpainting, da im ersten Fall in das Bild hineingeleuchtet wird, aber die Lichtquelle selber normalerweise auf dem Bild nicht zu sehen ist. Beim Malen ins Bild spricht man von direktem Lightpainting, da die Lichtquelle und deren Bewegungen selber der Bildinhalt sind.